Journalistisches...

Krieg beginnt hier

Am kommenden Montag ist der 1. September – und damit wieder einmal „Antikriegs-“ bzw. „Weltfriedenstag“. Die Friedensbewegung mobilisiert hierfür; die Gewerkschaften ebenso. Die westdeutsche Initiative für diesen Gedenktag ging überhaupt erst vom Deutschen Gewerkschaftsbund aus, der erstmals zum 1. September 1957 unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ zu Aktionen aufrief. Doch wie steht es eigentlich heute, 57 Jahre später um Krieg und Frieden in der Welt? Und wie ist es um das Verhältnis zwischen Friedensbewegung und Gewerkschaften bestellt? Jens Wernicke sprach hierzu mit Mag Wompel, Trägerin des Alternativen Medienpreises und Redakteurin beim LabourNet Germany, das sich als „Treffpunkt der gewerkschaftlichen Linken mit und ohne Job im weitesten Sinne – und hierbei der Ungehorsamen“ sowie als basisnah und gesellschaftskritisch versteht.

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Journalistisches...

„Unsere Schulen sind kinderfeindlich“

Dass das deutsche Schulsystem eines der sozial selektivsten der Welt ist, ist inzwischen zum Allgemeinplatz fortschrittlicher Kritik am Bildungssystem geworden. Ob dies jedoch das wichtigste, geschweige denn einzige Problem desselben ist, darf getrost bezweifelt werden. Eine Kritik an Schule in der Radikalität von „Wider die Untertanenfabrik“ (1967) oder „Schulen helfen nicht“ (1972) ist in der öffentlichen Debatte dennoch kaum mehr vorfindbar. Da dreht sich der Streit eher um die Ein- versus Mehrgliedrigkeit des Schulsystems sowie die Frage, ob das Abitur und ein anschließendes Studium allen oder nur wenigen möglich sein sollen. Grundlegendere Fragen werden von derlei festgelegten Diskursen dabei oft mehr überdeckt denn thematisiert. Fragen etwa wie: Was brauchen und wie lernen Kinder eigentlich? Oder: Was hülfen ein eingliedriges Schulsystem und anschließendes „Studium für alle“ eigentlich wem, wenn und wo nach diesen doch ein Eintritt in ein Erwerbsleben notwendig wird, das als solches immer mehr Menschen immer größere Unsicherheit und Armut als Leben andient? Zur Frage, was an deutschen Schulen jenseits der üblichen Kritik noch zu kritisieren ist, sprach Jens Wernicke mit der Pädagogin, Politologin und Fachbuchautorin Magda von Garrel.

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Journalistisches...

Krieg 2.0

Sie helfen bereits bei der Postzustellung und in der Landwirtschaft. Besonders aber helfen sie beim Töten. Sie machen Krieg – zumindest auf der Seite der Drohneneinsetzenden – „sauberer“ und „effizienter“ und vermeiden so unnötige Probleme an der „Heimatfront“. Die Nachfrage ist riesig. Längst haben die USA ihr Monopol auf bewaffnete Drohnen verloren: Die OSZE will sie in der Ukraine einsetzen. Und auch die Bundesregierung will sie. Jens Wernicke sprach hierzu mit Emran Feroz. Der Blogger und freie Journalist rief unlängst im Internet eine Drohnengedenkstätte ins Leben und beschäftigt sich seit Langem mit den völkerrechtlichen und ethischen Fragen, auf welche der potentielle Einsatz von Kampfdrohnen auch hierzulande Antworten dringend erforderlich macht.

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Fremdes...

Wahre Stärke braucht keine Macht

„Die Realität des Lebens besteht aus Freude und Schmerz, Gelingen und Versagen, Befriedigung und Entsagung.“
Arno Gruen

„Der Wahrheit ins Auge zu sehen, ist schwer. Es hieße ja, sich in den Konflikt mit den Mächtigen und deren Wirklichkeitsdefinition zu begeben. Es hieße auch, sich gegen die Prinzipien der Eltern und deren falsche Realität zu stellen, die man sich einverleibt hat. Vor allem aber hieße es, der eigenen Unterwerfung und dem eigenen Selbstbetrug – damals wie heute – ins Auge zu sehen.“
Arno Gruen

Wir alle halten uns für aufrechte und vorurteilsfreie Zeitgenossen, die jedem Menschen die gleiche Würde und den gleichen Wert zusprechen. Doch seien wir ehrlich: Zollen wir nicht insgeheim jenen mehr Respekt, die uns mit den Insignien von Macht, Geld und Wissen entgegentreten? Sind wir nicht stolz darauf, wenn sie uns beachten und anerkennen?

Es ist ungeheuer schwer, mit seiner Vergangenheit zu brechen und diese Prägungen hinter sich zu lassen. Viele rebellieren in jungen Jahren und realisieren nicht, dass sie sich irgendwann genauso entwickeln wie ihre Eltern. Ich selbst habe mich als junger Mensch in vielerlei Weise gegen Autoritäten aufgelehnt. Ich verachtete Menschen, die sich anmaßten, über andere zu bestimmen. Ich ging auf Demonstrationen, verteilte Flugblätter, trat linken Vereinigungen bei. Trotzdem wurde mir eines Tage bewusst, dass ich insgeheim ausgerechnet von denjenigen, die ich kritisierte, für meine Gedanken und Analysen anerkannt und akzeptiert werden wollte. Absurderweise suchte ich die Zustimmung meiner Feinde. Gleichzeitig merkte ich, wie ambivalent meine Haltung zu Gleichgesinnten war. Natürlich, wir machten gemeinsame Sache. Aber irgendwie traute ich ihnen nicht. Ich spürte, auch zwischen uns war ein Machtkampf im Gange. Diejenigen, die in mir eine Leitfigur sehen wollten, lehnte ich ab. Ich wollte ja selbst nichts mit Macht und Machthaberei zu tun haben. Dabei konnte ich mich aber auch nicht als jemanden akzeptieren, der anderen etwas zu geben hat. Denn das hätte ja auch geheißen, mir eine eigene Kraft zuzugestehen, die mich Autoritäten ebenbürtig machte.

Etwas Derartiges geht vor sich, wenn jugendliche Rebellen ihre Ideale verraten und immer mehr mitmachen im „erwachsenen“ Gerangel um Macht und Besitz. Macht ist deshalb so verführerisch, weil sie zunächst als eine Kraft empfunden wird, die ein trügerisches Gefühl von Sicherheit vermittelt. Tatsächlich geht es jedoch um ein Überlegenheitsgefühl, das auf der Unterdrückung anderer basiert. Mit wahrer innerer Kraft hat dieses Machthaben nichts zu tun. Wahre Kraft entsteht durch das Erleben von Leid und Schmerz. Nur durch Leid und Schmerz lässt sich erfahren, dass Sicherheit ein Zustand in uns selbst ist, eine innere Kohärenz, die auch dann bestehen bleibt, wenn wir schwach und hilflos sind.

Dieses Gefühl, das auf einem Sich-selbst-Sein beruht, kann ein Mensch nur entwickeln, wenn er als Kind liebevoll in seinem Schmerzempfinden begleitet wurde. Nur durch eine solche einfühlsame und teilnehmende Begleitung ist es dem Kind möglich, seinen Schmerz zu erleben und die Erfahrung zu machen, dass dieser nicht tötet. Erst aus diesem Erleben erwächst ein Gefühl der Stärke, das von Dauer ist und sich nicht immer wieder im Wettstreit mit anderen beweisen muss. Eine solche innere Kraft ist wiederum Grundlage für unsere Fähigkeit, am Mitgefühl für andere festzuhalten. Gleichzeitig verstärkt unsere Fähigkeit zum Mitgefühl auch unsere innere Kraft. Wir erfahren auf diese Weise, dass wir anderen etwas geben können und dass auch Altruismus eine Quelle der Kraft ist.

Aus: Arno Gruen: „Ich will eine Welt ohne Kriege

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Journalistisches...

Quo vadis Bundeswehr?

Dass die Mächtigen im Land auf eine Militarisierung der Außenpolitik setzen, hatten die Nachdenkseiten bereits berichtet. Kurz danach stimmte auch der SPIEGEL in die diesbezügliche Medienkampagne ein und skizzierte mit seiner Titelgeschichte „Wir sind wieder … wer?“ gleichsam die Befindlichkeit und Ideologie seiner Redaktion. Man nutzte die schwarz-rot-gold unterlegte Fußballeuphorie, um das Bild einer „entkrampften Nation“ zu malen, in der „fröhliches Biedermeier, kühler Nationalismus“ und „egoistische Schonhaltung“ herrschten. „Egoistisch“ sei dabei vor allem das Bedürfnis, die eigenen Soldaten schonen zu wollen, während die Welt sich doch nach mehr deutscher Verantwortungsübernahme sehne. Auch der SPIEGEL stimmt damit in den Chor derer ein, die die deutsche „Verteidigungs“-Armee transformiert sehen wollen. Doch … in was eigentlich? Zu dieser Frage sprach Jens Wernicke mit Peer Heinelt. Der promovierte Politologe und Publizist arbeitet seit vielen Jahren zum Thema „deutscher Krieg“ und wurde vor kurzem von der FAZ zu einem der „Wortführer“ der neuen Zivilklauselbewegung gegen Militärforschung an Hochschulen „gekürt“.

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Fremdes...

What Happiness Means To Me

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Gedichte...

Neue Wege

Gehwege
Waldwege
Wanderwege

Feldwege
Radwege
Rettungswege

Seiten-,
Schleich-,
ja, Umwege sogar

Nur endlich
keine
Auswege mehr

(4. August 2014)

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Gedichte...

Was hilft

Erst am Ende desselben
begriff ich
dass ich den falschen
Weg gegangen war

weil der richtige
hier noch nicht enden würde.
Niemals.

Und dass ich
was ich suchte
nie finden würde

weil
es nicht existiert.

Dass
ein Leben ohne Schuld
nicht möglich ist
wir jedoch die Wahl haben:

Schuldig werden am Leben
oder am Tod.

Das half.

(4. August 2014)

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