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Frühe Traumata, dissoziative und komplexe Trauma-Folgestörungen 

Frühe Traumatisierungen in einer Lebensphase, die später nicht (bildhaft) erinnerbar ist, stellen für Kinder- und JugendtherapeutInnen eine große Herausforderung dar. Die Betroffenen selbst können sich an das Traumatische nicht erinnern und die Seelenverletzung zeigt sich nicht in den typischen Störungszeichen. Oft wird die Auffälligkeit dieser Patienten nicht mit einem Trauma in Verbindung gebracht, weil niemand von dem Schlimmen weiß oder weil es zu lange her erscheint. Jedoch bestimmt das Trauma das Leben der früh traumatisierten Menschen – der Körper erinnert sich. Gefühle kommen unkontrolliert und überwältigend hoch oder die Gefühlswelt der Betroffenen ist gedämpft, wie unter einer Glocke. Diagnosen wie Autismus, ADHS oder Borderline stehen im Raum. Eine spezifische Traumatherapie kann zwar helfen, allerdings bedarf es einer anderen Art der Traumabewältigung als bei Patienten, denen das Traumatische bildhaft erinnerbar ist. Das wichtigste ist, diese Patienten nicht aufzugeben oder sie hinter einer falschen Diagnose in ihrem Leid nicht zu sehen. (…)

In dem Video sehen Sie zutiefst berührende, erschütternde Momente der Verlorenheit, Trauer, Resignation bis hin zur Dissoziation, der ,Frozen Watchfulness‘. Immer wieder rütteln diese Bilder auf. Kinder, die vernachlässigt wurden, schwere Bindungsstörungen entwickeln, sind, wenn sie den einsamen Horror überlebt haben, die menschlich und fachlich anspruchsvollsten Patientinnen in der Traumatherapie (…).

Quelle: https://ipkj.de/aus-weiterbildungen/fruehe-traumata/

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